Japan mit dem Camper - Erfahrung als Familie

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Japan mit dem Camper - Erfahrung als Familie
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70% des Landes Japan bestehen aus Bergen. Die Motorbremstechnik sollte man besser beherrschen.

Landschaften die uns an Norwegen und Neuseeland erinnern und nebenbei noch so kulturreich. Höflich und gepflegt – wir sind auf Anhieb verliebt.

Nach einer umfangreichen Einweisung in das Fahrzeug rollen wir vom Hof in Tokio-Narita. In Japan fährt man links. Vorsichtig fahren wir mit dem Verkehr. Alles läuft sehr geordnet ab in Japan. Hier gibt es keine Schlaglöcher in den Strassen, oder verdreckte Strassenschilder. Einfach finden wir uns zurecht und fahren erstmal Richtung Norden. Raus aus dem städtischen und rein in die Natur.  Japan wir kommen.

VERTRAUE NIE AUF DAS NAVIGATIONSSYSTEM…

Als ersten Ort haben wir Nikko im Navigationsgerät eingegeben. Zusätzlich stellen wir noch schnell ein, dass wir Autobahnen vemeiden und die kürzeste Strecke nehmen wollen. Hier links, dort rechts, an der nächsten Ampel geradeaus. Zweimal links uns schon stehen wir mitten in den Reisfeldern auf einer engen Strasse. Nichts geht mehr. Unser Auto ist zu breit. Zu allem Überfluss kommt auch noch ein Auto entgegen. Unser ersten Learnings für den Tag:

  • Japans Strassen sind eng
  • wir wissen warum japanische Autos so schmal gebaut sind
  • 1km rückwärts fahren mit dem Camper ist anstrengend
  • vertraue nie auf das Navigationssystem

Nachdem wir die Schwächen von googlemaps erkannt haben, wissen wir wie die Navigation funktioniert und kommen die restlichen vier Wochen problemlos überall an.

Nikko erreichen wir am frühen Abend. Das erste Tanken haben wir da schon hinter uns.

Auch den Einkauf im Supermarkt haben wir erledigt. Die Lebensmittel sind verstaut. Mit dem mobilen Internet tun wir uns noch ein wenig schwer. Aber in den nächsten Tagen kommt die vertraute Sicherheit schnell auf.

STAUNEN PUR – JAPAN AS ITS BEST
Mittagessen am Camper

Mittagessen am Camper

Die ersten Tage staunen wir beim Fahren eigentlich nur. Permanent sitzen wir mit offenem Mund vor dem Fenster. „Schau mal hier“ heisst es von den Kindern. „Boah – ist der Berg hoch“.  „Da liegt noch Schnee!“. Wir hatten schon eine Vorstellung von Japan bevor wir anreisten. Aber was wir zu sehen bekamen war noch viel faszinierender als wir es uns je hätten vorstellen können. Bergpässe schlengeln sich durch die Natur. Alleen gesäumt von Bambusbäumen und Schlangen mitten auf der Strasse. Kristallklare Gebirgsbäche fliessen durch idyllische Flussbetten. Die grossen Steine laden dazu ein, einen Staudamm zu bauen und Mathilda hüpft von Stein zu Stein. Adler ziehen majestätisch Ihre Bahnen über uns und die Sonne verschwindet hinter der Bergen, nicht ohne sich von uns mit einem verzaubernden Abendrot zu verabschieden. Mit einem heissen Tee in der Hand sitzen wir vorm Camper und geniessen die Natur und die Freiheit.

Unser mobile Küche

Unser mobile Küche

Abends schlummern wir im Schlafsack eingemurmelt ein und wachen erst morgens früh wieder aus. Keiner wird wach nachts. Alle kommen in den Tiefschlaf. Die Entspanntheit der Japaner hat sich nach wenigen Tagen schon positiv auf uns ausgewirkt.

DIE HEISSEN QUELLEN

Als Vulkaninsel verfügt Japan über viele heisse Quellen. Daraus ist eine Badekultur entstanden. In fast jedem Ort gibt es die Hot Springs.  Für 5-10 Euro pro Erwachsenen verweilt man in den heissen Thermen. Bei Wasser-Temperaturen zwischen 38 und 44 Grad wird sich entspannt. Die meisten Thermen sind als richtige Wohlfühloasen angelegt. Obwohl es eine Geschlechtertrennung gibt in den Nacktbädern, haben wir uns hier gerne 2-3 Stunden aufgehalten. Julien hatte dann exklusive Papazeit und konnte sich mal so richtig intensiv unterhalten über Autos, Flugzeuge und den Shinkansen. Ein Besuch in einem Onzen, so heissen die heissen Quellen, ist für jeden Japan Touristen eine Pflicht.

Familie auf Weltreise Japan im Camper
DURCH DIE BERGE NACH NAGANO

Von Nikko geht es nordwärts nach Nagano. 1998 fanden hier die Olympischen Winterspiele statt und auch im Juni sehen wir hoch auf den Bergen noch Schnee. Berufsgeschädigt durch meinen Job als Muenzhaendler verfolgen mich Olympia Orte. Zu jeder Olympiade gibt es extra ausgegebene Sammler-münzen. Klar, dass der Klugsch…er Papa den Kindern sein ganzes Wissen aufdrücken muss.

Schön ist es zu sehen, dass Nagano heutzutage die damals gebauten Sportstätten anderweitig nutzt und nicht einfach verkümmern lässt.

WINTERSPORT IN JAPAN
Skifahren in Japan

Skifahren in Japan

Es ist lange her, dass wir Skier unter den Füssen hatten. Das letzte mal vor 5 Jahren, als wir noch in Norwegen lebten. Aber hier in Nagano bekommen wir wieder Lust auf Skifahren. Wir beschliessen irgendwann in der Zukunft in Japan Ski zu fahren. Alles wird auf der Löffelliste notiert. Du weisst nicht was eine Löffelliste ist? Da listen wir alle Dinge auf, die wir machen wollen bevor wir „den Löffel abgeben.“

Durch die Berge geht es Richtung Osaka und Hikone. Beides liegt herrlich an einem See begrüßt und aber leider mit Dauerregen. Wir entscheiden uns einfach wieder in die Berge zu fahren. Nach 6 Monaten in den Tropen Südostasiens sind wir froh ein gemäßigtes Klima vorzufinden. Selbst der Regen kann uns nicht aus der Fassung bringen. Saftige grüne Bäume liegen vor uns jeden Abend freuen wir uns auf die sauberen Rastplätze.

AUF ZUM HEILIGSTEN ALLER BERGE

Adrian Rohnfelder empfahl uns die Seen rund um den Vulkanberg Fuji. Damit hat er einen Volltreffer gelandet. Angler sitzen um die Seen und Tretboote ziehen Ihre Kreise auf dem Wasser. Die Japaner lieben es kitschig und wenig später fahren an uns drei Ausflugsdampfer vorbei. Einer im Schwanendesign, eine als Schildkröte und ein Piratenschiff. Der Berg der Berge zeigt sich nur selten in  seiner vollen Pracht. Der Gipfel ist meistens von Wolken verhüllt. An einem morgen haben wir Glück und die Sonne strahlt auf die weisse Schneekuppe von Mount Fuji. Die Drohne wird gestartet und die Aufnahmen für unseren YouTube Kanal festgehalten.

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