PAFOS, ZYPERN
In Hamburg rieseln die ersten Schneeflocken vom Himmel, während wir gerade aus dem 20 Grad warmen Zypern einreisen. Vier Stunden Flug liegen hinter uns, die uns direkt von Pafos nach Hamburg gebracht haben. Eine angenehme Reisedistanz im Vergleich zu den sonst üblichen Langstreckenflügen, die wir bei unseren Reisen immer wieder meistern. Sechs Wochen auf der Mittelmeerinsel südlich der Türkei liegen hinter uns. Für uns Zeit ein Resümee zu ziehen und unsere Erfahrung zu teilen.
42 TAGE ZURÜCK
Vor genau 42 Tagen reisen wir von Hamburg nach Pafos. In Hamburg fällt das Herbstlaub von den Bäumen und die ersten starken Winde kündigen die ungemütliche, kalte und dunkle Jahreszeit an. Die Temperaturen sinken schlagartig und die Erkältungen in unserem Umfeld häufen sich. Der Jahrhundertsommer ist vorbei. Für uns ist es nun Zeit wieder ins Warme zu fliegen. Aber ist es im November und Dezember wirklich noch so warm auf Zypern? Macht es Sinn eine Villa mit Pool zu buchen? Wo wir wohnen auf Zypern und mit wem. Das alles hier nun der Reihe nach.
ERSTER EINDRUCK
Wenn sich das Flugzeug von der Reisflug im Landeanflug befindet und die Wolkendecke von oben durchfliegt, hängen die Kinder gespannt am Fenster. Der obligatorische Kampf um die Fensterplätze gleicht bei unseren drei Kinder immer einer Meisterleistung. Da werden dann schon Versprechungen gemacht für:
-du sitzt auf dem Rückflug am Fenster.
-Ok, aber dafür darf ich von Hamburg nach Helsinki am Fenster sitzen.
-Nein, die Strecke ist zu kurz, ich wollte eigentlich die Langstrecke von Helsinki nach Bangkok am Fenster sitzen.
Im Prinzip sind alle Strecken bis in März 2047 verplant. Zumindest die Fensterplätze, Gangplätze sind noch verfügbar.
LANDEANFLUG AUF ZYPERN
In unserem Fall müssen wir keine Wolkendecke durchbrechen. Der westliche Teil der Mittelmeerinsel Zypern liegt bei strahlenden Sonnenschein und azurblauen Himmel vor uns. Das Troodos Gebirge, in dem man sogar Skifahren kann, ragt majestätisch empor. Der heiße Sommer hat auch hier seine Spuren hinterlassen. Wenig grün, zeugt von einem wasserarmen, langen Sommer. Unsere Freunde auf Zypern berichten uns von Wasserknappheit in den Sommermonaten und Temperaturen oberhalb der 40 Grad Marke. Auszuhalten nur im Pool oder bei laufender Klimaanlage. Der November begrüßt uns mit warmen 25 Grad und wir setzen beim Verlassen des Flugzeugs lässig die Sonnenbrillen auf.
IM TIEFFLUG ZUR VILLA
Der nette Mann von der Mietwagenfirma holt uns ab. Wir reisen zu sechst, André ist dabei. Gemeinsam mit dem netten Mann von der Mietwagenfirma sind wir zu siebt. Kein Problem, wir passen alle in den Fünfsitzer. „Ihr habt ja nur ganz wenig Gepäck.“ Wir merken schnell, dass es die Zyprioten nicht so wichtig nehmen mit allem. Bereits auf dem Weg vom Flughafen zu unserer Villa hätte der Fahrer in Deutschland sein Punktekonto in Flensburg mehr als ausgereizt. Handy am Steuer, Überfahren roter Ampeln, Geschwindigkeitsübertretung, ich rede hier nicht von den fast schon normalen 10%, in den Kurven in den Gegenverkehr schneiden, gefährliche Überholmanöver und das ganze natürlich ohne angeschnallt zu sein. Immerhin haben wir es in rekordverdächtigen 25 Minuten vom Flughafen nach Kissionerga geschafft. Traumhaft gelegen zwischen Pafos und Coral Bay, liegt die Banana Garden Villa von Michalis inmitten einer Bananenplantage. Weit genug weg von der Hauptstraße, um alle erdenkliche Ruhe zu haben und dennoch dicht genug dran, um zum Strand zu kommen. Der liegt gerade einmal 5 Minuten zu Fuss die Straße runter.
DIE BANANA GARDENS VILLA
Die traumhafte Villa ist eigentlich eine Nummer zu groß für uns allein und auch nicht so ganz unsere Kategorie. Knapp 100 Euro / Nacht sind wir eigentlich nicht bereit auszugeben. Doch diese Villa ist groß genug für zwei Familien. Gemeinsam mit Familie Horlacher, haben wir sechs Wochen auf Zypern verbracht. Für Larissa, die jederzeit gebären sollte, war es zusätzlich der Geburtsort ihres vierte Kindes. 4 Schlafzimmer, 5 Bäder und ein riesiger Wohnbereich mit großzügiger Küche waren absolut ausreichend. Fast zeitgleich mit der Ankunft hüpften wir auch in den Pool. Die langen Hosen aus dem herbstlichen Hamburg wurden gegen kurze Badehosen getauscht. Auch wenn der erste Sprung ins Wasser noch angenehm war, wurde es von Tag zu Tag mehr zu einer Herausforderung. Die Sonne hat im November und Dezember schlichtweg keine Kraft mehr, um den Pool auf angenehme Badetemperaturen zu erwärmen. Am 1. Dezember waren wir letztmalig im Pool. Das Babythermometer zeigte 16 Grad. Das salziger Meerwasser war dann doch die angenehmer Alternative. Der Wellengang lud zum ausgiebigen Spielen ein.
AUSFLUG IN DEN TÜRKISCHEN TEIL
„Fahrt unbedingt in den türkischen Teil Zypern“, wurde uns geraten. Da ist alles günstiger. Und Julien brauchte neue Schuhe, erleben wollten wir auch etwas und nebenbei die Insel „abfahren“. Die Mietwagenfirmen bieten keine Unterstützung, wenn man auf der türkischen Seite liegenbleibt. Eine Zusatzversicherung benötigt man ebenfalls. Alles lässt sich direkt am Grenzübergang regeln. Nach dem wir den richtigen Grenzübergang gefunden hatten, wurde der anfänglich regnerische Tag ein richtig klasse Ausflug. Den Tag haben wir mit der Kamera festgehalten und in diesem YouTube Video gibt es eine ausführliche Berichterstattung.
AUSFLÜGE IN DER UMGEBUNG
Weiter Ausflüge brachten uns ins Troodos Gebirge. Die wunderschöne venezianische Steinbrücke ist im Sommer hoffnungslos überlaufen von Touristen. Im November und Dezember sind nur vereinzelt Hobbyfotografen und Wanderer anzutreffen. Hier sind uns keine Reisebusse voller Asiaten begegnet. Wanderstrecken führen über idyllische Wege durch die waldliche Landschaft. Im Sommer bietet das höher gelegene Gebirge eine angenehme Abkühlung, im späten Herbst muss man schon früh anreisen. Die Sonne geht früh unter und sie verschwindet hinter den Bergen noch eher. Bei unserer ersten Wanderung wurden wir dann auch prompt von der schnellen Dunkelheit überrascht. Die Taschenlampen in den Smartphones leuchteten den Weg zurück. Zahlreiche Wasserfälle und Schluchten laden auf Zypern zu Tagestouren ein.
REIFENPLATZER AUF DER AUTOBAHN
Auf einer unserer Sonntagstouren platze der hintere, linke Reifen auf der Autobahn. Kein wirklich angenehmes Gefühl bei 110km/h und einem vollgeladenem Auto, wenn es knallt und und holpert. Gemeinsam mit Oliver Horlacher wurde der Reifen getauscht. Direkt an der Autobahn auf dem Standstreifen suchten wir knapp 10 Minuten nach einem Weg den Ersatzreifen unterm Auto hervorzuzaubern. Bedienungsanleitung im Auto? = Fehlanzeige. Schnell bei Youtube schauen? = Funkloch. Es folgten noch ein fast abgebrochener Radschlüssel und einige weitere Probleme bevor wir wieder fahrbereit waren. Der erste Weg führte uns zur Tankstelle, um den Reifendruck des Ersatzrades zu prüfen. Bei der Gelegenheit kamen dann alle vier Pneus auf den Prüfstand. Fazit. Das Ersatzrad hatte mit 1,8 bar, fast noh am meisten Druck. hinten rechts waren es nur 1,1 bar! In meinen Augen absolut unverantwortlich vom Mietwagenvermieter, einer fünfköpfigen Familie ein Familienwagen (7-Sitzer) in so einem Zustand auszuhändigen. Allerdings hätte mein Frust in der Situation nichts gebracht und ich hatte ja auch ein Teil der Schuld. Warum bin nicht am ersten Tag direkt zur Tamkstelle gefahren und habe den Luftdruck geprüft. Mit ziemlicher Sicherheit wäre es gar nicht zum Reifenplatzer gekommen. Egal. Vergossener Milch soll man nicht hinterherlaufen. Die darauffolgende Wanderung im Troodos Gebirge lies alles andere schnell vergessen machen. Der Tag ist eben was Du daraus machst.
EIN BABY WIRD KOMMEN!
Ende November sollte es soweit sein. Zumindest hatte es der Arzt so errechnet. Doch Kind Nummer 4 der Horlachers wartete bis zum 8. Dezember, um die große, schöne Welt zu erblicken. Katrin war bei der Geburt dabei und wird sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt ihre Erlebnisse in einem Video oder Beitrag festhalten. Die Zeit verging wieder wie im Flug. Gemeinsam mit André und Familie Horlacher betreiben wir das Online Business „Focus on Family“. Wir haben uns gemeinsam entschieden auf Koh Phangan (Thailand) im Februar ein Seminar zu veranstalten. Mehr Informationen dazu gibt es hier.
KOH PHANGAN – ÜBERWINTERN
Wir bleiben nun 14 Tage in Deutschland, um im Kreis der Familie Weihnachten zu feiern. Alle freuen sich auf die winterlichen Tage in Hamburg und den dann ganz schnell heranrückenden 30. Dezember. Bereits einen Tag vor Sylvester geht für uns die Reise weiter. Wir fliegen wieder in unser „Wohnzimmer“, um die Worte von Boris Becker einmal zu gebrauchen. Thailand, Koh Phangan ist ein fester Bestandteil unseres Reiselebens geworden und bietet uns und den Kindern ein Stück weit Routine in unserem Abenteuerleben.