Mit drei Kindern zum Impfen zu fahren, kommt in etwa einem Selbstmordversuch gleich – dachten wir. Als wir vor zwei Jahren nach Vietnam geflogen sind und uns haben impfen lassen, brauchten wir 3 Stunden in der Praxis und Julien hat ganz nebenbei getestet, wie laut ein damals 5 jähriger, schreien kann. Das war unangenehm und ein enormer Stress für uns Eltern. Bei der ersten Impfrunde im April 2016 sind wir erstaunlicherweise davon verschont geblieben. Die drei Kinder haben sich diesmal darum gestritten, wer denn als Erster „gepikst“ werden darf. Wir wurden vom großen Schrei-Aufstand der Kinder verschont und es gab ein dickes Eis als Belohnung hinterher. Die Kinder wissen übrigens noch nicht, dass zwei weitere Impfrunden bereits im Kalender stehen. Auch hier lohnt es sich wieder, die Reiseroute in etwa geplant zu haben und sich rechtzeitig mit dem Thema Impfen auseinander zu setzen. Einige Impfungen erfordern mehrere Injektionen und zeitliche Mindestabstände dazwischen. Viele hilfreiche Informationen im Web zum Planen einer solchen Weltreise findet man unter anderem bei NestingNomads.
Wir haben uns vorher Gedanken gemacht, ob wir uns impfen lassen, oder nicht. Da gibt es die grossen Befürworter und die Gegner. Liest man im Internet, um sich ein wenig Hintergrundwissen anzueignen, dann könnte man meinen, dass Impfen einer Religion gleichkommt. Wir haben die Entscheidung fürs Impfen ganz einfach deshalb getroffen, weil wir auf unserer Reise nicht ganz genau wissen, in welche Gegenden wir kommen werden und welche Gefahren und Erreger dort sein können. Und wir wollen möglichst viel von den Kulturen und Ländern sehen, dazu gehört auch der Kontakt zu Einheimischen und Reisen in abgelegene Gebiete, die nicht unbedingt mit den besten medizinischen Notfallversorgungssystemen ausgestattet sein werden. Deshalb ist uns ein maximaler Schutz durch Impfungen durchaus willkommen. Unsere Krankenkasse übernimmt sogar die Impfkosten. In unserem Falle kostete die erste Impfrunde 870 Euro!