"Tap water" trinkbar oder nicht?
In Deutschland sind wir das beste und reinste Trinkwasser der Welt gewöhnt. Dieser Luxus ist aber nicht überall selbstverständlich. Auch in Australien sieht das ein wenig anders aus. Das Trinkwasser kann dennoch getrunken werden und auch die Australier nutzen es als Haupttrinkwasserquelle. Um es trinkbar zu machen, enthält es Chlor und Fluorid je nach Region mal mehr mal weniger. Da scheiden sich die Geister, ob es kein Problem für den Körper oder doch irgendwie schädlich ist.
Wir trinken das Leitungswasser eher ungern. Bei uns ist es aber eine Frage des Geschmackes. Obwohl bei uns in Mackay der Chlorgehalt nicht besonders hoch ist, schmeckt man es doch als "verwöhnter Deutscher". Im Supermarkt kann man natürlich stilles Wasser (genannt Spring Water) und Sprudelwasser (genannt Mineral Water, Sparkling Water oder Soda Water) kaufen. Bei einer fünfköpfigen und immerzu durstigen Familie wie wir, können wir uns nicht damit anfreunden ständig 1,25 Liter-Plastik-Flaschen zu kaufen. Es gibt das stille Wasser zum Glück auch in 10 Liter-Kanistern. Wenn es also mal schnell gehen muss oder wir Besuch haben und unsere Anzahl der Personen sich schnell mal verdoppelt, kaufen wir Wasser in den großen Kanistern. Hauptsächlich filtern wir allerdings das Leitungswasser selbst und bevorzugen es uns das hohe Gut zu erarbeiten.
Zugang zu Trinkwasser in der Öffentlichkeit
In Australien ist es immer zu heiß. Um die Menschen vor Dehydrierung zu schützen, stellt das Land an vielen öffentlichen Plätzen die sogenannten "Drinking Station" zur Verfügung. So hat man bei Ausflügen immer die Möglichkeit genügend zu trinken und zum Beispiel beim Sport in der Hitze sich zu akklimatisieren. Das Wasser soll sogar gefiltert sein.
Möchte man ins Outback fahren, sollte man sich dennoch genügend Wasser für einige Tage mitnehmen. Dort ist hunderte von Kilometer auch mal Nichts außer die Weite Australiens. Bei einer Panne sollte man dann in Extremfällen bei der Hitze mit genügend Wasser ausgestattet sein.
Auch in Restaurants und Pubs bekommt man immer kostenloses Leitungswasser, gerade da wo auch Alkohol ausgeschenkt wird. In den Schulen sind die Drinking Stations ebenso vorhanden. Das ist besonders wichtig, da die Kinder einen halben Tag in der Schule in der Sonne spielen. Hinzu kommt, dass auch mal die Trinkflaschen vergessen werden.
Unsere Lösung: Der Wasserfilter
Seit wir in Asien waren und auch in Ländern, wo das Leitungswasser einfach nicht genießbar und trinkbar ist, haben wir einen Wasserfilter. Bei uns wurde jedes Mal zu einem Ausflug der Filter mitgenommen, um im Notfall immer den Durst löschen zu können. So ist er auch bei uns in Australien wieder mit dabei! Da uns das Leitungswasser einfach nicht schmeckt und uns die Sache mit dem ganzen Chlor nicht Geheuer ist, filtern wir immer abwechselnd einige Liter am Stück vor.
Die über einigen Wochen angesammelten Plastikflaschen bewahren wir auf und füllen sie immer wieder mit gefiltertem Wasser auf. Je nachdem wer gerade Zeit hat oder auch Langeweile hat, füllt einen großen Kochtopf mit Leitungswasser auf, holt den Wasserfilter heraus, setzt sich an den Tisch und filtert erstmal einige Liter Wasser für die ganze Familie. Hierbei hält man den Schlauch ins Wasser und den Filter über das Gefäß, wo das neugefilterte Wasser reinlaufen soll. Für 10 Liter benötigt man ca. 30-45 Minuten Zeit je nachdem wie flott man ist. Das mag vielleicht nicht jedermanns Sache sein, aber für uns ist es die perfekte Lösung zu kostengünstigem Durst löschen, plastikfreien Anschaffungen und das Lernen mit den Ressourcen der Erde achtsam umzugehen.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Neben unserem Wasserfilter gibt es auch in Australien zahlreiche Flaschen und Behälter mit integriertem Filter wie z.B. bei Läden wie K-Mart, Big W und Target. Die günstige Flasche mit 700ml Fassungsvermögen von Brita kostet nur $11 und ein Paket Filter kostet $7. Diese sollten alle 90 Tage oder nach 80 mal Füllen gewechselt werden. Das ist auch die perfekte Trinkflasche zum Trainieren, denn sie ist biegsam und relativ leicht. Außerdem muss man nicht zu einem Tagesausflug von 5 Personen mehrere Liter Wasserflaschen mitschleppen. Ein super Vorteil!
Wenn man in einem Campingbus mit integriertem Wassertank unterwegs ist, kann man sogar Wasserfilter kaufen die man zwischen Schlauch und Hahn aufsteckt und bekommt so gefiltertes Wasser direkt in den Tank. Das ist auf jeden Fall die kostengünstigere und bequemere Variante täglich an seine 2-3 Liter Trinkwasser zu gelangen.
Alternativen zu stillem Wasser
Von Kindern bekommt man oft zu hören "Ich möchte kein Wasser trinken. Ich möchte einen Saft trinken!". Da muss man als Elternteil dann auch leider irgendwie drauf reagieren, da sie sonst einfach dicht machen und nichts trinken. Da wir auf diese ganzen zuckerhaltigen Getränke verzichten möchten, gießen wir oft in großen Karaffen verschiedene Sorten Tee ab und stellen sie ungesüßt in den Kühlschrank. Das ist eine gute Abwechslung und schmeckt eiskalt fast wie die Industriesäfte aus dem Supermarkt. Bisher konnten wir damit unsere Kinder ruhig stellen! Was aber auch daran liegen könnte, dass sie andere Säfte nicht wirklich gewöhnt sind.
Katrin liebt Sprudelwasser, weshalb wir uns bei K-Mart einen SodaStream für $69 gegönnt haben. So kaufen wir lediglich die Gasflaschen dafür neu. Wir behandeln den SodaStream aber als eine Art Luxus und benutzen ihn nur in Maßen.
Für uns ist das so die perfekte Lösung und es passt hervorragend in unseren Alltag. Wasser zu filtern ist ein Lifestyle und unsere Kinder bekommen früh mit, was es heißt den Luxus zu besitzen immer und überall Zugang zum Trinkwasser zu haben.