Land der Gegensätze
Wir haben fast ein Jahr lang in Australien gelebt und waren schon vorher dort zu Besuch. Dennoch konnten auch wir nicht mal annähernd diesen wunderschönen Kontinent in seiner vollen Pracht kennen lernen. Es gibt so viele verschiedene Dinge und Orte zu entdecken, die unterschiedlicher in seiner Art nicht sein könnten.
Rund 25 Millionen Einwohner hat das Land und fast 85% der Menschen sind Stadtbewohner. Fast mehr als die Hälfte davon leben in den Großstädten Sydney, Melbourne, Perth, Brisbane und Adelaide. Das riesige Northern Territory mit einer Fläche von 1,3 Millionen Quadratkilometern teilen sich dagegen gerade mal knapp 250.000 Einwohner. Es gibt doppelt so viele Känguru's in Australien wie Menschen. Zusammengefasst lässt sich die Bevölkerung als "unterbevölkert" beschreiben, aber "verstädtert". Und dennoch ist der kleinste Kontinent das sechstgrößte Land der Erde.
Klimatische Gegensätze prägen das Land. Der tropisch-heiße und feuchte Norden mit Regenwald- und Mangrovewäldern in Küstennähe, das wüstenartige, extrem trockene Innere, das gemäßigte Klima des Südostens... nur wenige Länder der Erde dürften eine derartige klimatische Vielfalt besitzen. Demnach ist das Land so unterschiedlich wie Tag und Nacht, was man bei der Planung der persönlich perfekten Reiseroute bedenken sollte.
Ostküste vs. Westküste
Oder auch: Trubel vs. Einsamkeit! Australiens Ostküste ist sehr vielfältig und dicht besiedelt. Schöne Strände wechseln sich mit pulsierenden Großstädten ab. Angefangen von Sydney, über Brisbane bis Cairns. Überall finden sich schöne Hotels, Restaurants, Clubs, Shopping-Malls, Bars und viele Unterhaltungsmöglichkeiten. Egal ob surfen, kiten, tauchen, Rundflüge, Bootsfahrten etc. In fast jeder kleineren Stadt an der Ostküste gibt es Anbieter, wo man all das buchen kann. Allein Sydney als Metropole mit der weltberühmten Oper und der Harbour Bridge ist theoretisch ein MUSS, wenn man an die Ostküste Australiens reist. Außerdem befindet sich im Nordosten das berühmte Great Barrier Reef und die Whitsunday Islands, welche man unbedingt mit einplanen sollte.
An der Westküste Australiens gibt es eigentlich nur eine Großstadt: Perth. Mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern und den vielen Sehenswürdigkeiten kann Perth aber locker mit anderen Weltmetropolen mithalten. Weiter nördlich von Perth könnte der Unterschied zwischen Ost- und Westküste nicht größer sein: Hier findet man kilometerweit keine größeren Städte mehr, keine schicken Restaurants oder übermäßig große Touri-Angebote. Nein, was man an Australiens Westküste findet sind Natur, Stille und Einsamkeit! Man fährt teilweise stundenlang ohne eine Menschenseele gesehen zu haben. Je nördlicher man fährt, desto einsamer wird es. Die Möglichkeit Australiens Tierwelt zu erleben ist hier deutlich größer als an der Ostküste. Die Westküste ist so dünn besiedelt, dass man hier an jeder Ecke Tiere beobachten kann. Absolute Traumstrände erwarten einen. Kilometerlange, weiße Sandstrände und kein Mensch außer man selbst ist da.
Fernab der Zivilisation: das Outback
Wenn einem das Wort "Outback" begegnet, denkt man sofort an die weite Wüste mit rotem Sand. Als Outback werden australische Regionen bezeichnet die fernab der Zivilisation liegen. Das berühmte "Red Centre" mit seinem roten Sand gehört auch dazu. Was viele allerdings nicht wissen: das Outback ist so vielseitig wie Australien selber. Im Norden zieren Regenwälder und Mangroven das Bild. Dort findet man wiederum andere Tierarten an, als wie im Zentrum Australiens. In Queensland kann man den ältesten Regenwald der Welt entdecken, wo keine Spur von roter Erde ist.
Demnach sind auch die Klimazonen unterschiedlich. Grob gesagt ist die beste Reisezeit für das Outback März und September. Zu der Zeit gibt es kaum Regenfälle und es ist noch vor bzw. nach der Sommerhitze. Zum berühmten Uluru gelangt man von der zentralgelegensten Stadt Alice Springs. Man kommt von jeder größeren Stadt mit dem Flugzeug hin und von dort aus gibt es viele Angebote das Outback zu erkunden. Auf eigene Faust gibt es auch mehrere Möglichkeiten ins Landesinnere zu gelangen. Aber Vorsicht! Das bedarf einiges an Planung, hier sollte man sich vorher gründlich informieren.
Das Outback gehört wie der Topf zum Deckel zu Australien. Es umfasst beinahe drei Viertel der gesamten Fläche Australiens. Es gibt verschiedene Möglichkeiten es zu entdecken. Vielleicht hat man die Möglichkeit es mit einer Ostküste zu verbinden oder aber man entscheidet sich für einen längeren Besuch.
Fazit
Man sollte bei egal welcher Reiseroute bedenken, dass es keine Fahrt wie von Nord- nach Süddeutschland ist und Australien von Deutschland aus "am anderen Ende der Welt" liegt. Deshalb sollte man sich vorher gut und bedacht überlegen, ob es für einen persönlich Sinn macht, nur zwei Wochen Urlaub für einen Aufenthalt in Down Under zu planen oder nicht. Die Anreise bedeutet 25 Stunden und mehr, sowie die Zeitverschiebung die bis zu 10 Stunden Unterschied zu Deutschland haben kann. Das sind alles wichtige Faktoren.
Fakt ist, dass man in Australien viele verschiedene Dinge erleben und entdecken kann. Ist man sich im Klarem was man sehen möchte, ist für jeden etwas dabei.
Auch wir haben bisher Australien noch nicht in seiner ganzen Vielfalt erleben können. Für uns ist allerdings klar: Wir kommen wieder! Um neu gewonnene Freundschaften wieder zu sehen und die unglaubliche Weite diesen schönen Kontinents ganz zu erleben.