Warum Japan?
Das Land der aufgehenden Sonne. Es liegt am anderen Ende der Welt.Ich habe mir mal den Spaß gemacht, um in meinem Freundes- undBekanntenkreis nach Japanzu fragen. Die Antworten warenvielfältig und hatten eine erstaunlich hohe Überschneidungsrate.
Die häufigsten Antworten:
· Sushi
· Roboter
· Autos (Honda | Toyota| Lexus)
· Tokio
· Hello Kitty
· Perfektion
· Kampfkunst
· Schlitzaugen
· Kaligrafie
Bis vor wenigen Wochen hätte ich genauso geantwortet. Nachdem ich mit meiner Familie vier Wochen durch Japan gereist bin, kann ich diese Liste umso vieles erweitern. Die wenigsten aus meinem Freundeskreis sind jemals inJapan gewesen. Alles beruhte auf der Wahrnehmung aus der Presse und was uns eben das Leben lehrt.
Wer von Landschaften träumt, die Norwegen und Neuseeland in den Schatten stellen, der muss nach Japankommen. Wo sich Natur, Gastfreundschaft und Kultur in einer so immensenEinzigartigkeit verbinden, dort fühlt man sich automatisch gut aufgehoben.
Vulkanberge, Reisfelder und Flüsse komponieren Symphonien für die Augen.Wer einmal in Japan gewesen ist, wird höchstwahrscheinlich wiederkommen. Lass auch du dich von demJapan-Virus infizieren und tauche ein in eine andere Welt.

Allgemeine Infos
Ein paar notwendige Informationen sollte man in jedem Falle kennen, bevor man nach Japan reist. Wir haben in unseren 30 Tagen Japan stets einen Notizblock bei uns gehabt und all die Eindrücke niedergeschrieben, bei denen wir uns anschauten, weil sie uns vorher einfach nicht bewusst waren. Für deineReisevorbereitung sind mit Sicherheit einige nützliche Informationen dabei.
Sauberkeit
Nach 5 Monaten reisen durch Südostasien war der Kontrast besonders deutlich. Nirgendwo lag Müll in Japan.Ich war so sicher, dass die Japaner einfach nur den Müll besser verstecken. Aber sie gehen einfach bewusster mit den Ressourcen um.
Pfandflaschen, wiederverwendbare Einkaufstüten und eine funktionierendeMüllabfuhr halten das Land sauber. Eigentlich ist es nicht besonders erwähnenswert die Sauberkeit anzusprechen, wenn man aus Europa oder einer der anderen westlichen Industrienationen kommt.
Fällt in Deutschland etwas neben den Mülleimer in der öffentlichen Parkanlage, dann hebt es leider nur einkleiner Anteil wieder auf. Auch überfüllte Mülleimer in der Innenstadt laden dazu ein, seinen zusätzlichen Müll obenauf zu lagern. InJapan ist das undenkbar.
Die Flächen rund um die Mülleimer sind sauber und jeder Japaner, unabhängig vom Alter und vom sozialen Stand, hebt seinen Müll auf. Der private Restmüll der Haushalte wird in Tüten gesammelt. Kommt am nächsten Tag die Müllabfuhr, werden die Säcke an die Straße gestellt und mit einem Netz verdeckt. Das soll verhindern, dass Tiere an den Müll gelangen.
Sei kein Umweltverschmutzer in Japan, sondern entsorge ihn immer fachgerecht.
Fixe Preise
Japan liegt in Asien und man könnte daraus automatisch ableiten, dass man überall handeln kann. Die Preise in den Geschäften sind fix und nicht verhandelbar. Der Versuch des Handels löst beiden Japanern bereits ein Unbehagen und Unverständnis aus. Um nicht unangenehm aufzufallen, solltest du nicht versuchen zu handeln. Sind die ausgezeichneten Preise dir zu teuer, dann schau nach einem günstigeren Geschäft.

Beheizte Toilettensitze und die Musiktaste
Keiner meiner Freunde und Bekannten hat auf die Frage nach Japan die Toiletten erwähnt. Jedoch wussten alle, die bereits im Land der aufgehenden Sonne waren, vom Toilettenerlebnis zu berichten. Die Japaner sind technisch sehr fortschrittlich und so wundert es auch nicht, dass sie die ersten waren, die ihre digitalen Haustiere fütterten (Tamagotchi).
Bei der Gestaltung ihrer Toiletten stehen sie der Technisierung in nichts nach. Die normale Klobrille ist durch die„japanische Variante“ ersetzt. Ein Kabel für die Stromzufuhr, eine kleine Düse für die Popodusche und eine Musiktaste. Letztere für den Fall, dass man etwas Lauteres übertönen möchte. Sowohl Lautstärke als auch die Härte des Wasserstrahls lassen sich bequem über Plus- und Minus-Tasten im Bedienpanel regulieren.
In den erstenTagen in Japan waren wir noch etwas zögerlich. Nach vier Wochen Japan haben wir uns fest entschlossen, in unserem Haus in Deutschland ebenfalls eine japanische Toilette einzubauen. Auch wenn diese
„Turbo-Klobrillen“ schnellmal an die tausend Euro kosten.
Die 100 Yen Shops
Ähnlich den 1-Euro Shops aus Deutschland hat sich auch in Japan ein gleiches Geschäftsmodell durchgesetzt. Fast alles in diesem Geschäft kostet 100 Yen.
Von Papierkram, Haushaltsdingen bis hin zu Kleidung und einigen Lebensmitteln gibt es hier eine große Auswahl zum kleinen Preis.
Die Qualität der Produkte war stets gut und zuverlässig. Fehlte uns etwas im Camper, haben wir es im 100 Yen Shop gefunden. Die Läden sind sehr gut sortiert und aufgeräumt. Hier muss man keine Bedenken haben, dass die Ware aus Kartons verkauft wird. Schmucke Ladenregale und freundliches Personal erwarten einen in allen 100 Yen Shops.
Verständigung
Englisch
Nur die wenigsten Japaner sprechen Englisch. Je weiter man aufs Land kommt, desto schwieriger wird es. Wir haben uns oft in der Situation wiedergefunden mit Händen und Füßen erklären zu müssen, wo wir hinwollen. Stell dich also darauf ein, zumindest abseits der Touristenorte, auch ohne Englisch kommunizieren zu können.
Das bedingt nicht zwangsläufig einen Dolmetscher oder Reiseführer. Die Zeichensprache der Japaner ist im Allgemeinen leicht zu verstehen, auch unsere Kinder konnten sich, ohne Japanisch zu sprechen, überall verständlich machen.
Japanische Schriftzeichen
Sämtliche Schilder in Japan sind auf Japanisch. Wir konnten nicht erahnen, was sich in einem Haus befindet.Restaurant, Geschäft oder vielleicht doch nur ein normales Wohnhaus, das seine Hauswand als Werbefläche hergibt? Extrem hilfreich erwies sich Google Maps, weil hier viele Geschäfte auch mit englischen Beschreibungen aufgeführt sind; manchmal auch nur mittels eines Symbols, aber dennoch ausreichend genug.
Straßenschilder sind glücklicherweise in uns verständlichen lateinischen Schriftzeichen geschrieben. Das Navigieren und Auffinden der richtigen Orte wird dadurch um einiges erleichtert.
Im nächsten Beitrag geht es um die beste Reisezeit, Notfallnummern und die richtige Steckdose
