UNSER ERSTER WELTREISESTOP – THAILAND
Für Weltreisebeginner, so wie wir es waren, ist Thailand als erstes Ziel perfekt. Thailand ist unglaublich günstig, im Norden und auf dem Festland weitaus mehr als auf den Inseln und im Süden, dennoch nicht mit Deutschland zu vergleichen. Es ist sehr gut erschlossen und die Infrastruktur fast hervorragend. Damit, und mit seiner Vielseitigkeit, ist es mit das beliebteste Reiseziel für Backpacker.
Besitzt man ein solides Grundenglisch, wird man auch sprachlich keine Probleme bekommen. Im Zweifel nimmt man noch Hände und Füße dazu, aber in der Regel reicht Englisch aus.
FREUNDLICHKEIT AN ALLEN ECKEN
Was speziell für uns besonders wichtig ist, ist, dass die Thais extrem kinderfreundlich sind. Sie sind generell sehr freundlich aber in ihrem Fall ist „Childs First“ der richtige Ausdruck. Ganz egal wo wir waren, die Kinder stehen immer im Mittelpunkt. Sei es bei der Taxifahrt oder im Restaurant. Eine Kinderfreundlichkeit wie sie in Deutschland, leider, immer seltener zu finden ist.
INSELN, WETTER UND FAMILIEN
So findet man in Thailand viele deutsche Familien, die wie wir, auf Weltreise sind und dort überwintern. Die Insel, Koh Phangan, erschien uns als perfekt. Durch ihre Lage herrscht dort tropisches Monsunklima, hat aber von Januar bis März vergleichsweise wenige Regentage und eine Durchschnittstemperatur von 26/27°C. Großartig, um dem nasskalten Deutschland im Winter zu entfliehen.
ANKOMMEN UND RELAXEN
Niedergelassen haben wir uns im Buritara Resort und sind dort zu einer richtigen Gemeinschaft zusammengewachsen. Es haben sich Freundschaften entwickelt mit gleichgesinnten Familien, die ähnlich alternativ unterwegs sind, wie wir. Aussteiger aus dem Regelalltag in Deutschland. Familien mit ein, zwei oder drei Bases auf der ganzen Welt, viele mit passivem Einkommen und einer Arbeit, der sie Ortsunabhängig nachgehen können. Wann und wo man will. Und dazwischen? Einfach das Leben genießen. Das Leben, die Gemeinschaft und quality time mit der Familie haben.
QUALITY TIME UND LOW BUDGET
Quality Time haben wir viel, denn das Inselleben auf Koh Phangan fühlt sich wie ein einziger Dauerurlaub an. Man braucht gefühlt nie länger als 20min bis zum nächsten Strand, es gibt dort keine riesigen Shopping Malls und kein Großstadtgewusel. Der Roller ist hierzulande dein bestes Gefährt und lässt sich fast an jeder Ecke ausleihen. Wobei man auf die Saison achten muss. Wenn man Pech hat, bekommt man keinen mehr oder zahlt horrende Preise. Bei unserer ersten Ankunft im Dezember 2016, kostete uns der Roller ca. 84€. Im Januar benötigten wir dann jedoch noch einen zweiten, den haben wir erst im fünften Rollerverleih bekommen Eine absolute Krücke, die in Deutschland definitiv keinen TÜV bekommen hätte, für knapp 112€. Dabei konnten wir noch froh sein, dass wir überhaupt einen bekommen haben und er „nur“ 28€ teurer war.
Unser erster Monat in Thailand hat uns zusammengefasst ca. 1600€ gekostet, wenn man den Flug, den wir bereits im April gebucht haben, und die Versicherung außen vor lässt.
SO VIEL EUROS BRAUCHTEN WIR
In Bangkok schlug das Air BnB* mit 150€ zu Buche. Der Bungalow im Buritara Resort kostete uns im Dezember 500€. Eine Küche gab es dort nicht, deshalb organisierten wir uns unser Porridge-Frühstück selbst und mittags und abends sind wir Essen gegangen. Entweder auf einem der zahlreichen Food- Markets oder im Restaurant. Der Faktor Essen, war zwar mit 600€ mit der Größte, wenn man jedoch bedenkt, dass wir mit fünf Personen reisen, sind es gerade einmal 4€ pro Person pro Tag. Frisches Obst, Gemüse und Reis sind hier, dem Klima sei Dank, besonders günstig. Für uns ein Schlaraffenland. Diesen ersten Weltreisemonat haben wir wirklich Urlaub gemacht und nicht so akribisch auf die Kosten geachtet. 50€ vielen für diverse non food Artikel, wie Flip Flops für die Kinder oder Nippes, den sie UNBEDINGT brauchen, an und wir Erwachsenen haben uns die ein oder andere Massage gegönnt- für eine Stunde umgerechnet 7,5€ kann man das mal machen, oder auch zwei Mal. Der zweite Monat Thailand war dann mit 1760€ etwas teurer, wobei wir dort anteilig zwei Roller bezahlt haben und unsere Weiterreise nach Malaysia mit 138€ ist auch enthalten.
Im April 2017 sind wir nochmal für einen Monat in Thailand gestrandet, dieses Mal waren wir in Phuket, Hua hin und Thap Sakae. Gekostet hat uns der April an Unterkünften wieder ca. 540€, für unsere Mobilität inklusive den Flug nach Myanmar 970€ und an Verpflegung, Eintrittskosten und Sonstiges gerade einmal 500€, da wir uns dieses Mal fast ausschließlich selbst verpflegt haben, anstatt Essen zu gehen.
BANGKOK MIT KINDERN
Wenn wir nach Thailand fliegen, stranden wir immer für eine gewisse Zeit in Bangkok, wo wir eine deutsch-christliche Gemeinde gefunden haben und sich der Pastor der Gemeinde sich unserer angenommen hat. Wir sind überaus dankbar für seine Gastfreundschaft und freuen uns jedes Mal aufs Neue auf unseren Besuch bei ihm. Er lud uns zu einem ausgiebigen deutschen Frühstück ein, bevor er uns auf eine Tour durch Bangkok mitnahm. Dort besuchten das Children’s Discovery Museum, der Eintritt ist frei und die Kinder hatten riesigen Spaß. Ausgerichtet ist das Museum hauptsächlich auf Kinder im Grundschulalter. Erleben, entdecken und ausprobieren steht an oberster Stelle. Teilweise sieht man, dass es sehr viele Kinder hier etwas ausprobiert haben. Dem Spaßfaktor tut das aber keinen Abbruch. Wenn man mindestens einen halben Tag Zeit hat, ist ein Besuch hier empfehlenswert. Absolut großartig war auch unser Besuch im Sea Life. Gigantische Eindrücke aus jedem Winkel, einfach atemberaubend. Ebenso atemberaubend war auch, vor allem für Julien, die Sky Bar, von der aus man einen überwältigenden Blick über Bangkok hat. Wenn ihr mal in Bangkok seid, solltet ihr dem schwimmenden Markt einen Besuch abstatten. Noch frischer und günstiger kommt ihr nicht an leckeres Essen. Die Auswahl an Obst ist ein Traum und die Qualität einfach genial.
KOH PHANGAN
Koh Phangan ist besonders bekannt für seine scheinbar legendären Full Moon Partys, die monatlich am südlichen Ostende der Insel stattfinden. Das ist jedoch für Familien überhaupt nichts. Eine einzige Festival Party, die keinen besonders guten Ruf hat, zumindest wenn man auf Komasaufen und Drogen verzichten will. Wir haben uns da doch eher mit idyllischem Strand hopping zufrieden gegeben. Eine Wanderung und Bootstour am Bottle Beach oder ein Schnorchelausflug nach Koh Ma. Besonders geflashed hat mich der Zen Beach. Man könnte ihn auch als Hippiestrand bezeichnen. Er ist einfach anders, alternativ und die Stimmung dort ist unglaublich. Fröhlich und Ausgeglichen, vielleicht haben die einen oder anderen auch etwas eingeworfen oder sind nur hypnotisiert von den Trommeln und der Musik, auf jeden Fall friedvoll.
Keine Sehenswürdigkeit aber ein absolutes Highlight ist das „Seed to Feed“ Restaurant auf Koh Phangan. Geführt von dem Australier Morgan, mit europäischem und asiatischem Angebot. Super leckere und vor allem gesunde Kost aus eigenem Anbau. Mit einer Preisspanne von 2€-13€, ist für jeden etwas dabei, vor allem für uns Vegetarier/ Veganer. Auch wer auf Gluten verzichtet wird hier definitiv fündig. Das Preis- Leistungs- Verhältnis ist mehr als perfekt.
KOH SAMUI
Wer auf Koh Samui ist und dort etwas Sightseeing betreiben möchte, sollte sich unbedingt den mumifizierten Mönch im Wat Khunaram Tempel anschauen oder dem Big Buddha Temple (Wat Phra Yai) auf Ko Phan einen Besuch abstatten, der durch einen Damm mit Ko Samui verbunden ist. Die zwölf Meter hohe, komplett vergoldete Buddha Statue ist das Wahrzeichen der Insel.
NEUE EINDRÜCKE UND SICHERHEIT
Gefühlt ist in Thailand jedoch alles eine Sehenswürdigkeit. Von Wandern im tropischen Regenwald, im Gebirge über chillen am Strand oder Großstadtabenteuer. Jeder Entdecker wird fündig. Trotz der rasanten Entwicklung des Landes, lassen sich etliche ruhige Plätze ausfindig machen. Entweder man geht selbst auf die Suche oder lässt sich von Einheimischen ein paar Tipps geben. Beliebt sind natürlich die vielen Märkte, auf denen sich von vorne bis hinten mit Street Food durchgeschlemmt werden kann. Auf den zahlreichen Nachtmärkten, die meißt gegen 18 Uhr öffnen kann man den Tag ausklingen und sich kulinarisch verwöhnen lassen.
Statistisch gesehen, verzeichnet Thailand eine steigende Kriminalität, wobei wir davon absolut nichts mitbekommen haben. Wir haben uns zu jeder Zeit sicher gefühlt und sind nicht ausgeraubt worden. Zwei kleine Rollerunfälle hatten wir zu verzeichnen, deren Abwicklung uns aber keine Probleme bereitet hat. Selbst als wir in die Verlegenheit gekommen sind, ein Krankenhaus aufsuchen zu müssen, haben wir uns gut aufgehoben gefühlt. Der rasanten Entwicklung Thailands sei es gedankt, dass eine Top medizinische Versorgung gewährleistet ist. Sei es die Ausbildung der Ärzte oder das medizinische Equipment. Vielleicht hat man uns auch extra bevorzugt Behandelt, weil Deutsche Geld haben, man fühlt sich etwas wie ein Privatpatient, auch wenn man keiner ist
So zumindest unsere Erfahrung.